Togo

Das eher kleine Land Westafrikas hielt für uns in wenige Tagen einiges bereit. Da der Norden des Landes auf Grund religiös motivierter Unsicherheiten ein Tabu bedeutete, beschränkte sich unsere Reise auf den südlichen Teil um die Hauptstadt Lomé und eine von der Schweiz unterstützte Modellfarm einige hundert Kilometer nördlich von ebendieser.

Togo gilt als eine der Hochburgen der Naturreligion Voodoo, welchem wir näher auf die Spur gingen. Das Land verfügt über eines der schlechtesten ausgebauten Gesundheitssysteme in ganz Afrika. Die Verbindung der Menschen zur Natur und spirituellen Heilmitteln ist nach wie vor stark ausgeprägt.

Die Modellfarm in Donomadé war die erste vom Ausland aufgebaute und Mitfinanzierte NGO auf unserer bisherigen Reise, da wir uns bewusst auf Projekte von Afrikanern für Afrika konzentriert hatten. Davon abgekommen sind wir nur auf Grund einer persönlichen Einladung einer Ngo Mitarbeiterin.

Fetischmarkt Akodésséwa

Im einzigen Fetischmarkt Afrikas – so wurde es uns zumindest übertragen – findet man dutzende von Ständen mit toten Tieren und von Voodoo-Priestern vorbereiteten Talismane. Ebendiese bezeichnet man als Fetisch.

Jedes Tier wird für einen anderen Anwendungsbereich, sprich anderes Krankheitsbild verwendet und angewendet. Was und wieviel des Tieres benötigt und in welchem Verfahren es zu sich genommen, verabreicht oder geopfert wird, erfährt man im Gespräch mit einem Priester.

Die Fetische haben ebenfalls spezifische und unterschiedliche Wirkungsbereiche. In einem zeremoniellen Akt beim Voodoo-Priester erhalten diese ihre Energie und ihre Verbindung neuen Besitzer.

Gelebte Naturmedizin

Auf nahezu jedem Markt in Togo findet man Stände älterer Frauen, welche überfüllt sind mit Pflanzen, Sträuchern, Nüssen, Wurzeln und bereits gemahlenen Substanzen. Es sind die Naturheilerinnen des Landes, welche an den Ständen anzutreffen sind und für jede körperliche oder seelische Beschwerde die passende Medizin bereithaben. Sie beraten, betreuen und begleiten die Bewohner im näheren Umkreis des Marktes mit ihrem über Generationen erlernten Naurheilwissen.

Happy Togo – Modellfarm in Donomadé

Nach seinem Zivildiensteinsatz in Togo, gründete ein junger Schweizer die Modellfarm in Donomadé. Mit neuen und ganzheitlichen Ansätzen – Permakultur, Einbezug der lokalen Bevölkerung und dem Erzeugen von biologischen Produkten – versucht er vor Ort der Substistenzwirtschaft entgegenzutreten. Vor Ort leiten Togolesen mit dem nötigen Grundwissen die Geschicke der Farm. Gezielt werden junge Menschen aus den angrenzenden Dörfern ins Projekt eingebunden. Der heutige Betriebsleiter wurde schon als Jugendlicher gefördert, während seines Studiums begleitet und ihm die Möglichkeit geboten, mit dem für diese Stelle notwendigen Fachwissen, eine tragende Rolle für die Gemeinschaft übernehmen zu können.

Markttreiben in Togo

Einmal wöchentlich findet in allen grösseren Dörfern Westafrikas ein Markt statt. An diesem findet man neben lebenden Tieren, Gemüse und anderen Grundnahrungsmitteln, auch importierte Waren wie Taschen, Kleider und so weiter. Die Märkte sind Treffpunkte für die lokale Bevölkerung und gerade für Jugendliche eine gute Gelegenheit mit Freuden ein wenig Zeit neben der Schule und dem strengen Arbeitsalltag zu Hause, verbringen zu können.

Schnaps aus dem Busch

Bei unserem Besuch eines typischen westafrikanischen Dorfes im Togo, fanden wir eine Handvoll älterer Männer vor einem sehr provisorisch aussehenden Schuppen sitzen. Sie waren bereits kurz nach Mittag gut angeheitert, was unsere Neugier geweckt hat.

Sie waren seit ein paar Tagen damit beschäftigt Schnaps aus den lokalen Früchten, vorwiegend Ananas, zu brennen und natürlich regelmässig eine ausgiebige Qualitätskontrolle durchzuführen. Es war uns nicht möglich in Erfahrung zu bringen wie viel – oder hoch – Prozent Alkohol im Schnaps enthalten war, konnten die Höhe auf Basis unserer Degustation nur erahnen.

Togos Landschaften

Der Süden Togos besticht durch seine grünen Landschaften und seine wunderschönen Sandstrände an der Küste. Wenige asphaltierte Strassen führen durch das Land. Abseits der Hauptachsen sind gut unterhaltene Naturstrassen zu finden.



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