Das Land hat viel Geschichte und gelebte Tradition zu bieten. Die Menschen sind sehr freundlich und neugierig. An der Küste finden sich wunderschöne Strände, welche zum Verweilen einladen.
Benin ist ein weiteres, eher kleines Land im westlichen Afrika. Durch die französische Kolonialherrschaft wurde ein grosser Teil seiner eigenen Geschichte unterdrückt und zerstört. Besonders das historische Königreich Dahomey mit seinen Palästen in Abomey und Ouidah wurde komplett zerschlagen. Heute werden mit Hilfe grosser finanzeller Mittel aus Frankreich die historischen Anlagen aufwendig saniert und wiederaufgebaut. Sie sollen in Zukunft eine Attraktion für Touristen sein und miteinhergehend Geld ins Land bringen.
Voodoo ist die grösste Religion in Benin und wird auch sichtbar gelebt. Überall finden sich Schreine und Tempel. Bei Fragen zur Gesundheit oder zum Leben bieten die Voodoo-Priester den Einheimischen ebenso Hand wie bei Geburten oder Beerdigungen. Heute kämpft das Land nicht nur mit der noch immer vorhandenen Armut, sondern auch mit dem zunehmenden Einfluss islamischer Extremisten im Norden des Landes.
Das Land hat viel Geschichte und gelebte Tradition zu bieten. Die Menschen sind sehr freundlich und neugierig. An der Küste finden sich wunderschöne Strände, welche zum Verweilen einladen.
Während 260 Jahren wurde der Süden Benins von den Königen und einer Königin des Königreichs Dahomey beherrscht und regiert. Es war ein kriegerisches Volk, welches direkt im Sklavenhandel beteiligt war. Nach Eroberungskriegen wurden die unterlegenen Gebiete eingenommen, die Menschen versklavt und an die europäischen Sklavenhändler verkauft, welche die Sklaven nach Übersee transportierten. Ein dunkles Kapitel der Menschheit mit afrikanischer Beteiligung.
Das Königreich Dahomey unterhielt eine Frauenarmee, welche als Ursprung der Amazonen-Legende gilt. Die einzige Königin des Reiches errichtete die Frauenarmee als persönliche Leibgarde aus Angst, von ihren männlichen Widersachern im Reich im Hinterhalt gestürzt zu werden. Auf Grund ihrer Loyalität und Kampfeskraft wurde die Frauenarmee auch nach der Abdankung der König erhalten.
Abomey, die Hauptstadt des Königreichs, mit seinen Palast- und Tempelanlagen ist heute UNESCO Weltkulturerbe und befindet sich zum Zeitpunkt unserer Reise in einer Wiederaufbauphase. Grösstenteils finanziert mit französischen Geldern. Wahrscheinlich auf Grund der kolonialen Vergangenheit Frankreichs im Land und der damit angerichteten kulturellen Vernichtung.
Wo auch immer man sich in Benin befindet, Voodoo ist omnipräsent. Sei es bei Gesprächen mit Menschen oder durch die vielen Schreine und Tempel. Wir erfuhren, dass es unterschiedliche Arten des Voodoo gibt und dieser in sich sehr divers sein kann. Vor allem in Bezug auf die regional unterschiedlichen, wichtigsten Gottheiten. Die Essenz im Voodoo liegt in der Natur an sich. In allem und jedem ist Leben und somit Geister enthalten. Voodoo gibt Antworten auf alle sich stellenden Fragen und beinhaltet das gesamte Universum. Voodoo ist mehr als eine spirituelle Reise, es ist eine Lebensweise welche den Menschen als Teil der Natur betrachtet und ein harmonisches Zusammenleben anstrebt.
Das Nachtleben in Benins Hauptstadt ist weit über seine Grenzen hinaus bekannt. Nach vielen gehörten Geschichten wollten wir uns selbst ein Bild davon machen, da wir auf Grund von Visa-Besorgungen sowieso einen längeren Aufenthalt in der Stadt hatten.
Das Stadtviertel Jonquet ist der Treffpunkt der jüngeren und älteren Bewohner der Stadt. Eine Bar reiht sich an die andere. Mit viel Neonlicht und grellen Farben versuchen diese die Menschen in ihren Bann zu ziehen – wie die Mücken zum Licht. Schnell wurden wir – wahrscheinlich wegen unserer Hautfarbe, da nicht viele andere Weisse anzutreffen waren – von meist männlichen Ausgängern angesprochen. Beim Schlendern durch die Strassen trafen wir auch viele Frauen an, welche uns ihre Dienste anbieten wollten. Wir erfuhren bei Gesprächen von den Einzelschicksalen sowohl der Männer aber auch der Frauen. Es ist ein leuchtendes und auf den ersten Blick fröhliches Stadtviertel. Gräbt man aber etwas tiefer kommt die Verzweiflung und die Existenzangst eines jeden Einzelnen zum Vorschein.
Mit der Idee ein paar neue Kleider nähen zu lassen, haben wir in Ghana typischen WAX-Druck-Stoff gekauft, welcher vor Ort produziert wurde. Nicht so einfach, da heute fast keine Webereien in Westafrika zu finden sind und die Stoffe zumeist aus den Niederlanden oder China importiert werden. Mit einem echten westafrikanischen WAX-Print beladen, suchten wir nach einer speziellen Schneiderei.
Schneider Toni in Cotonou hat eine Schneiderei, in der er auf sehr engem Raum jugendlichen Schulabgängern aus dem Quartier die Möglichkeit gibt, das Schneiderhandwerk zu erlernen. Auf insgesamt sechs fussbetriebenen Nähmaschinen schneidern über 20 Jugendliche die Kundenaufträge. Meist ist eine Person am Nähen und vier weitere stehen daneben. Toni ist in der Stadt sehr bekannt auf Grund seines sozialen Engagements, was seine Auftragsbücher stets voll sein lässt.