Auf dem Kontinent lassen sich zwei Nashorn-Arten finden: Breitmaul- und Spitzmaulnashörner. Als Spezies sind die Nashörner vom Aussterben bedroht. Sie gelten als nicht-domestizierbar, da sie sich in Gefangenschaft auf engstem Lebensraum kaum bis gar nicht vermehren. In Afrika befinden sich die grössten Herden in riesigen Reservaten oder Nationalparks. Auf Grund ihres Horns werden sie gejagt und grösstenteils getötet. Vor allem im asiatischen Raum wird das Horn als medizinisches Heilmittel verwendet. Der Tod der Tiere wäre jedoch vermeidbar, da die Hörner nachwachsen.
In Namibia werden die Nationalparks von Rangern bewacht. Wir besuchten den «Save the Rhino Trust», welcher als staatlich anerkannte NGO die Aufgabe hat die Nashörner zu beschützen, Ranger auszubilden und die lokale Bevölkerung in den Schutz miteinzubeziehen. Die Organisation schafft Arbeitsplätze, was dazu führt, dass die lokale Bevölkerung nicht mehr Geld aus der Wilderei einnehmen muss -bei einem Kilopreis von mehreren zehntausend Dollars durchaus ein lukratives Geschäft, wenn man keine andere Einnahmequelle hat.
Neben den staatlichen Nationalparks gibt es auch privat geführte Reservate, in welchen unter anderem Nashörner leben. Eines davon wird von der «Nashornflüstererin» Annette Oelofse geführt. Wir besuchten sie auf Grund ihrer einzigartigen Tätigkeit mit Waisen-Nashörnern, welche meist durch die Wilderei ihre Mutter verlieren. Aus ganz Namibia und den angrenzenden Ländern, werden die meist noch sehr kleinen und traumatisierten Waisen in die Obhut von Annette gebracht. Sie nimmt sich deren Aufzucht an und ist für ihre spätere Auswilderung verantwortlich.
Sie erlaubte uns sie bei einer der vielen täglichen Fütterung dabei zu sein. Ein aussergewöhnliches und einmaliges Erlebnis. Nicht nur diese wunderschönen kleinen Nashörner aus nächster Nähe zu sehen war sehr beeindruckend, auch diese tiefe und natürliche Verbindung von Annette mit den Waisen beobachten und vor allem spüren zu können, hat uns tief bewegt.