Angola

Mit der Ankunft in Angola wussten wir, dass die anstrengendsten Länder, wenn es um die Visa-Beschaffung geht, hinter uns liegen und es zumindest unter diesem Aspekt in Zukunft einfacher werden wird.

Angola ist ein weiteres Land der extremen Gegensätze, zählt die Hauptstadt Luanda zu den teuersten Städten weltweit, jedoch ist die angolanische Bevölkerung von extremer Armut betroffen. Auch traffen wir wieder vermehrt Reisende mit Geländewagen oder Lastwagen an, welche vom Süden nach Angola eingereist waren.

Unserer Reise führte uns vom grünen Norden in die trockene Wüste im Süden des Landes. Unterwegs verbrachten wir einige Tage in der Hauptstadt Luanda und durften die Herzlichkeit und Gastfreundschaft angolanischer Overlander geniessen – wir sind nun offiziell Mitglied der Nissan Patrol Angola Community.

Auf dem Weg gen Süden wurden wir von den unzähligen unterschiedlichen und manchmal auch unwirklichen Landschaften verzaubert. Der grösste Teil Angolas ist wüstenähnlich. Im Süden beginnt die älteste Wüste – Namib – der Welt.  An der 1400km lange Küste findet man sowohl weisse Sandstrände aber auch schroffe Klippen.

Der rostige Friedhof Angolas

Etwas nördlich von Luanda findet man an einem Strand hunderte von Schiffswracks, welche zum Teil von den Menschen aufwendig in ihre Einzelteile zerlegt werden. Dieser seltene Anblick von Wracks ist von Menschen geschaffen. Ausgediente Schiffe wurden an diesen Strand geschleppt und sich selbst, der Verrottung, überlassen. Mittlerweile bieten die zum Teil stark verrosteten und halb zerfallenen Schiffe einen mystischen postapokalyptischen Anblick.

Miradouro da Lua – eine Reise zum Mars

Folgt man der Küstenstrasse Angolas, erreicht man einige Kilometer südlich von Luanda die wahrscheinlich marsähnlichste Landschaft auf unserem Planeten. Die Erosion durch Regen und durch das Meer formten über Jahrtausende eine Erdoberfläche, welche man sonst nur aus Filmen kennt.

Lobito

Unsere Reise führte uns nach Lobito, einer der grössten Städte Angolas und bekannt für die schönsten Sonnenuntergänge Westafrikas. Wir verbrachten eine Nacht auf der Halbinsel von Lobito mit feinstem, weissem Sand und einer perfekten Aussicht über das Meer und den Sonnenuntergang.

Wie Salz und Wasser getrennt wird

Was liegt näher, als Salz aus dem Salzwasser des Meeres zu gewinnen. Südlich von Benguela wird dies im grossen Stil gemacht. Dieser grosse Eingriff in die Natur bietet einen Anblick wie man ihn sonst nicht zu sehen bekommt. Durch die Sonne verdunstet das Meerwasser langsam in riesigen Becken und am Schluss bleibt reinstes Salz übrig. Während des Prozesses verändert sich die Farbe des Wassers stetig, was am erhöhten Salzgehalt des Restwassers liegt.

Die Kinder der Müllhalde

Im Grossraum Benguela besuchten wir eine afrikanische Kehrichtverbrennungsanlage, welche aber ganz und gar nicht dem westlichen Standard entspricht. Es handelt sich vielmehr um einen riesigen Müllberg, welcher stets am Brennen ist und immer wieder aufs Neue angezündet wird. Sind Teile des Berges ausgebrannt beginnt die Handarbeit. Ganze Familien leben um den Müllberg herum und suchen täglich nach recyclebaren Rohstoffen, wie Kupfer, Metall, Aluminium und ähnlichem. Mütter mit Kleinkindern am Rücken, alte Männer und Frauen und Kinder im Schulalter leben und arbeiten an diesem Lebensunwürdigen Ort und versuchen sich mit dem Abfall anderer Menschen einen Lebensunterhalt zu sichern.

Angolas endlose Küste

Steile und schroffe Klippen bilden über hunderte Kilometer die Trennlinie zwischen Atlantischem Ozean und dem angolanischen Festland. Immer wieder findet man verlassene Leuchttürme, welche im vergangenen Jahrhundert nachts den Schiffen auf dem weiten Meer die Gefahr der nahen Klippen signalisierten und sie so vor einem wahrscheinlich tödlichen Aufeinandertreffen bewahrt haben.

Ein Canyon in der Wüste

Im Süden Angolas findet sich in Küstennähe ein hunderte Meter breiter und ein um eine mehrfaches längeren Canyon inmitten der Wüste wieder. Er ist Zeuge einer längst vergangenen und viel feuchteren Zeit. Man kann nur erahnen, wie gross der Fluss, welcher sich langsam in den Boden erodiert hat, einmal gewesen sein muss.

Serra da Leba

Im Südwesten Angolas befindet sich das Huila-Plateau. Fährt man von Westen nach Osten, erscheint einem das näherkommende Plateau immer unüberwindbarer. Nur eine einzige Strasse führt auf die Hochebene. Sie heisst «Serra de Leba» und bietet von oben betrachtet einen einmaligen Anblick. Dötnius meisterte die vielen Kurven und den steilen Aufstieg bravourös. Für uns ist jeder Pass ein Highlight und bedeutet einen weiteren Vermerk in unserer Reisestatistik.



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